
Die Enu sind das zahlenmäßig häufigste der fünf Geschlechter der Enari. Sie übernehmen eine zentrale biologische Rolle in der Pflege und Ernährung des Nachwuchses und gelten gleichzeitig als das militärische Fußvolk ihrer Spezies. Diese Doppelrolle macht sie zu einer unverzichtbaren Grundlage der Gesellschaft, auch wenn sie im Kastensystem den niedrigsten Status innehaben.
Biologische Merkmale
Schon bei der Geburt lassen sich Enu an ihrem charakteristischen Drüsenkomplex im Schrittbereich erkennen. Dieser besteht aus zwei weichen Hautfalten (plicae cutaneae pubiales), zwischen denen neun äußere Nährdrüsen (glandulae nutritivae externae) in einer 3×3-Reihe angeordnet sind. Im Inneren ergänzt die vesica nutritiva, ein drüsenreiches Hohlorgan mit einem Fassungsvermögen von bis zu zwei Litern, das System. In ihr wird das nährstoffreiche Fortpflanzungssekret gebildet, das sowohl die Stabilität als auch die Versorgung der Laichkapseln sichert. Das Harnsystem zeigt eine Besonderheit: Zwei getrennte Harnröhrenöffnungen (meatus urethrae duplex) bieten Redundanz und gelten in vielen Kulturen als Symbol für Verlässlichkeit und Beständigkeit.
Während der Pubertät entwickeln Enu zusätzlich stark ausgeprägte Brustdrüsen (glandulae mammariae), die sie eindeutig als pflegendes Geschlecht kenntlich machen. Im Vergleich zu den kräftigen Enor sind sie meist kleiner bis mittelgroß, rundlicher gebaut und besitzen eine hellgraue bis sandfarbene Haut, die weicher und feuchter wirkt als die der übrigen Geschlechter.
Körperbau und Skelettsystem

Das Beckenskelett der Enu ist breiter und geräumiger als bei den anderen Geschlechtern. Es dient der Aufnahme der voluminösen vesica nutritiva. Die Beckenschaufeln (ilia) sind deutlich nach außen gewölbt, wodurch das Becken insgesamt einen runden, offenen Eindruck vermittelt. Die Knochen sind weniger massiv, aber elastischer, was zu einer gewissen Stoßdämpfung führt.
Der gesamte Körperbau der Enu ist gedrungener, mit einer Tendenz zu kürzeren Extremitäten im Verhältnis zum Rumpf. Dies spiegelt ihre Rolle als Pflegende und Fußvolk wider: stabil, bodennah, kräftig genug für körperliche Arbeit, aber ohne die übersteigerte Muskelmasse der Enor.
Muskulatur und Kraftprofil

Die Muskulatur der Enu ist tonisch ausgelegt – d. h. sie sind eher auf Ausdauer und gleichmäßige Belastungen spezialisiert als auf kurzfristige Spitzenkraft. Ihre Muskelfasern zeigen einen höheren Anteil an slow-twitch-Fasern (rote Muskelfasern), die weniger schnell ermüden, dafür aber kontinuierlich Energie bereitstellen. Dies macht Enu ideal für Tätigkeiten wie Pflege, Tragen, Wachen oder langes Marschieren.
Herz-Kreislauf-System
Enu besitzen ein relativ großes Herzvolumen im Verhältnis zur Körpermasse. Das Schlagvolumen ist hoch, was eine beständige Sauerstoffversorgung selbst bei langanhaltender körperlicher Belastung ermöglicht. Der Blutdruck ist im Normalzustand eher niedrig, kann aber unter Stresssituationen stark ansteigen – ein Mechanismus, der sie sowohl für Pflegeaufgaben (Ruhe, Stabilität) als auch für militärische Einsätze (Stressresistenz) prädestiniert.
Atmung und Stoffwechsel
Die Lungenkapazität der Enu ist mittelgroß, aber durch zahlreiche Alveolarfortsätze (feine Ausstülpungen) sehr effizient. Ihr Sauerstoffaustausch ist stabil, auch bei körperlicher Anstrengung.
Der Stoffwechsel ist auf Energiespeicherung ausgelegt: Enu lagern überdurchschnittlich viele Lipide im subkutanen Fettgewebe ein. Diese Polsterung schützt nicht nur, sondern liefert auch Energie für längere Belastungen. Das erklärt ihren rundlicheren Körperbau im Vergleich zu anderen Geschlechtern.
Haut und Sinnesorgane
Die Haut der Enu ist heller und weicher als die der übrigen Geschlechter. Sie enthält viele Mechanorezeptoren (Druck- und Tastkörperchen) und Thermorezeptoren, besonders in den plicae cutaneae pubiales. Diese Strukturen dienen nicht primär dem Schutz, sondern der Sensorik: Sie registrieren Feuchtigkeit und Temperatur, um die Sekretion der vesica nutritiva optimal zu regulieren.
Ihre Sinnesorgane sind insgesamt gut entwickelt, aber nicht spezialisiert. Während Enath in der visuellen Differenzierung brillieren und Enel feinste Stimmnuancen wahrnehmen, sind Enu auf robuste Wahrnehmung ausgerichtet: solide Sehkraft, ein breites Hörspektrum und eine feine haptische Sensibilität.
Endokrines System
Die hormonelle Steuerung der Enu ist stark auf Laktation und Pflegebereitschaft ausgerichtet. Hormone aus der Hypophyse steuern sowohl die Aktivität der Brustdrüsen als auch der vesica nutritiva. Besonders das Hormoncocktail lactatio-nutritivum (eine enarische Analogbildung zu Prolaktin und Oxytocin) prägt das Verhalten: Es verstärkt Fürsorge, beruhigt den Stoffwechsel und senkt Aggressionsbereitschaft – außer in Ausnahmesituationen wie militärischem Einsatz, wo Adrenalin und Stresshormone gegensteuern.
Geschlechtsmerkmale und Fortpflanzungsorgane

Die äußeren Geschlechtsmerkmale der Enu sind geprägt durch den Urogenitalkomplex im Bereich der regio pubialis. Dominant sichtbar sind die plicae cutaneae pubiales, zwei symmetrische Hautfalten, die sich vertikal im ventralen Beckenbereich erstrecken und den darunterliegenden Komplex teilweise verdecken. Zwischen ihnen liegen die glandulae nutritivae externae, insgesamt neun Drüsenöffnungen, in drei Querreihen angeordnet. Diese Poren haben einen Durchmesser von etwa 0,8–1,2 cm und münden direkt in die kurzen Ausführungsgänge der vesica nutritiva.
Darunter befinden sich die beiden Meatus urethrae duplex, eigenständige Harnröhrenöffnungen, die jeweils in die gemeinsame Harnblase (vesica urinaria) führen. Diese duplex-urethrale Organisation bietet Redundanz und wird häufig als Symbol der Zuverlässigkeit interpretiert. Der Anus terminalis ist wie bei allen Geschlechtern strikt abgesetzt und liegt dorsal.

Im Inneren dominiert die vesica nutritiva, ein blasenförmiges Hohlorgan mit einem Fassungsvermögen von bis zu zwei Litern. Hier wird das liquor nutritivus produziert, eine lipid- und proteinreiche Matrixflüssigkeit, die in den Drüsen gesammelt und über die Poren ausgeschieden wird. Die Aktivierung der Sekretion erfolgt hormonell, gesteuert durch ein Zusammenspiel aus Hypophysen- und gonadalen Hormonen, das funktional dem menschlichen endokrinen Zyklus ähnelt, jedoch keine Periodizität, sondern eine rein situationsabhängige Freisetzung zeigt.
Die sekundären Geschlechtsmerkmale der Enu manifestieren sich während der Pubertät in der Ausbildung ausgeprägter Brustdrüsen (glandulae mammariae), die der postnatalen Ernährung der Säuglinge dienen. Damit verfügen Enu über eine doppelte reproduktive Spezialisierung: Sie sichern zunächst die präembryonale Versorgung durch die Sekrete der vesica nutritiva und übernehmen nach dem Schlupf die postembryonale Pflege durch Milchabgabe.
Sekretologie

Das Enu-Sekret, der liquor nutritivus, ist eine protein- und lipidreiche Matrixflüssigkeit.
- Zusammensetzung: ca. 30 % Lipide, 25 % Proteine, 20 % Polysaccharide, Rest Wasser und Elektrolyte.
- Funktion: bildet die Grundmatrix für Laichkapseln, stabilisiert deren Gallertschicht und versorgt die Embryonen mit Energie.
- Sensorik: milchig-opaleszent, dickflüssig, leicht süßlich im Geruch.
In der frühen Evolution war es in großen Mengen nötig, um Embryonen in offenen Tümpeln zu ernähren und zu schützen. Auch in modernen Brutzentren wird es in hoher Menge gesammelt und konserviert, bevor es mit den anderen Sekreten kombiniert wird.
Nach dem Schlüpfen übernehmen Enu zusätzlich die Säuglingspflege: ihre Brustdrüsen produzieren eine spezielle Milch, die den Übergang von der Kapselmatrix zur eigenständigen Ernährung erleichtert.
Gesellschaftliche Rolle
Pflege und Erziehung
Enu gelten als die Pflegenden der Spezies.
- In Brutzentren stellen sie die Mehrheit des Personals.
- Sie kümmern sich um Säuglinge, übernehmen deren Ernährung und begleiten die frühe Erziehung.
- Besonders angesehen sind jene Enu, die Kinder der seltenen Enath oder gar Enis betreuen dürfen – eine Quelle von Stolz und Ehre trotz niedrigem Status.
Militärische Funktion
Da Enu den größten Bevölkerungsanteil stellen, bilden sie zugleich das militärische Fußvolk.
- Eingesetzt als Infanterie, Sanitäter oder in Basisaufgaben.
- Enu mit geringer Brustentwicklung oder eingeschränkter Pflegefähigkeit werden bevorzugt für den Militärdienst ausgewählt.
- Viele Enu-Soldaten entwickeln ein Selbstverständnis, „Blut statt Milch“ für die Gesellschaft zu geben – eine Art Gegenidentität zur Pflegefunktion.
Psychologie und Emotionen
Die emotionale Prägung der Enu ist stark auf Fürsorge und Pflicht ausgerichtet.
- Bindung zu Kindern wird kollektiv verstanden, nicht individuell → ein kulturell gesteuertes Pflichtgefühl, vergleichbar mit einer institutionalisierten „Mutterliebe“.
- Anerkennung erfahren sie sowohl durch ihre Rolle als Ernährer:innen wie auch durch Opferbereitschaft im Militär.
- Diese doppelte Identität führt zu einem besonderen Spannungsfeld: Pflege und Schutz auf der einen Seite, Disziplin und Entbehrung auf der anderen.